Thüringer Allgemeine // 19.02.2022
Bessere Luft im Speiseraum - Jenaplan-Gemeinschaftsschule hat als erste in Weimar ein spezielles Lamellenfenster erhalten!
Was haben die University of Sheffield in Großbritannien, die King Saud bin Abdulaziz Universität im saudi-arabischen Riad mit dem Flughafen „Lech Walesa“ im polnischen Danzig und der Jenaplan-Gemeinschaftsschule in der Gropiusstraße gemeinsam? Als erste Weimarer Schule ist sie am Freitag mit einem speziellen Fenster der Wiegendorfer Firma EuroLam ausgestattet worden, das für einen effizienteren Luftaustausch sorgen soll.
Das Unternehmen hatte Ende 2020 einen Wettbewerb gestartet, bei dem sich Schulen und Kindereinrichtungen um den Einbau eines Lamellenfensters bewerben konnten. Die Stadtverwaltung Weimar erhielt neben dem Kindergarten „Rappelkiste“ in Kromsdorf den Zuschlag. Sie hatte sich dafür entschieden, eine Festverglasung im Speiseraum der Schule austauschen zu lassen, der sich im modernen Anbau in Richtung Steubenstraße befindet. Oben drauf gab es zudem ein mobiles CO2-Messgerät.
Der Austausch gegen das Lamellenfenster ging ruckzuck vonstatten. Nur rund eine Stunde brauchten Mitarbeiter einer Jenaer Firma im Beisein von EuroLam-Geschäftsführer Henning Röper sowie unter anderem einer Vertreterin der Technischen Gebäudewirtschaft der Stadt, um die einteilige alte Scheibe gegen die Lamellen auszutauschen sowie zwei Handhebel anzubringen, mit denen die Elemente geöffnet werden. Der händischen Variante hatte die Schule den Vorzug vor einer motorisierten gegeben, berichtete Henning Röper. Den Wert des Geschenkes an die Stadt bezifferte er auf rund 2500 Euro brutto. Der Wert für die Schule besteht darin, dass die Fenster laut EuroLam für den richtigen Luftaustausch und damit eine bessere Qualität der Raumluft sorgen. In Zeiten von Corona ein wichtiger Faktor.
Die Lamellen würden ein schnelleres Ableiten der verbrauchten Luft ermöglichen, weil durch sie 70 Prozent mehr Luft entweichen könne, als wenn ein Fenster angekippt ist. Und damit auch im Zweifelsfall mit Corona-Viren belastete Aerosole in der Raumluft. Durch die Schnelligkeit ergebe sich zugleich eine hohe Energieeffizienz, was angesichts der steigenden Kosten fürs Heizen ebenso ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.
Das Unternehmen, dessen Lamellenfenster mehrfach mit Innovations- und Designpreisen ausgezeichnet worden sind, hatte 1997 in Wiegendorf im Weimarer Land mit vier Mitarbeitern den Betrieb aufgenommen. Im Jahr seines 25-jährigen Bestehens sind es knapp 50, die meisten davon mit einem ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund.
